„Zeugen deiner Liebe sind wir, Boten des Lichtes in der Welt“

Die diesjährige Jesusnacht im Advent fand am Freitag 3.12. in Maria Frieden statt. Zum ersten Mal begann sie mit einer Roratemesse.

Lange wurde überlegt: Wird es im Dezember wohl möglich sein, Passanten, die vom Weihnachtsmarkt kommen, in die Kirche einzuladen? Feiern wir die Jesusnacht deshalb in St. Michael? Oder gehen wir nach Maria Frieden, wo für die Freitage im Advent diesmal Roratemessen geplant werden? Jetzt wissen wir: Die Entscheidung für Maria Frieden war genau die richtige. Der Weihnachtsmarkt ist schon wieder geschlossen und eine spontane Einladung in die Kirche ist angesichts der hohen Infektionszahlen derzeit ohnehin nicht zu empfehlen.

So beginnt der Abend mit einer festlichen Roratemesse. Die Strahler setzen rote Akzente, sonst ist die Kirche nur von Kerzen erhellt. Weihrauch liegt in der Luft. Die Krippe liegt noch im Dunkeln, Maria und Josef sind unterwegs nach Betlehem. Mit ihnen bereiten wir uns vor auf die Geburt Jesu, er ist das Licht der Welt. Die Orgel spielt, eine kleine Jesusnacht-Schola singt, die Gemeinde stimmt bei einigen der Lieder mit ein. Pater Clemens Maaß SJ feiert mit uns. Er berichtet von den Erfahrungen, die sein Ordensbruder Franz Xaver gemacht hat, als er im 16. Jahrhundert in Indien und Japan den Glauben verkündet hat.

Wir feiern den heiligen Franz Xaver und wir tun dies im Advent. So ziehen sich die Gedanken der Ausbreitung und Vertiefung des Glaubens und die Erwartung des kommenden Lichtes wie ein roter Faden durch die Messe: „Zeugen deiner Liebe sind wir, Boten des Lichtes in der Welt.“ – „Schenke deinen Gläubigen Eifer für die Ausbreitung des Glaubens.“ – „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet allen das Evangelium!“ – „Der Herr bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.“ – „Von all seinen Wundern will ich laut erzählen.“ – „Herr, das Licht deiner Liebe leuchtet auf, strahlt inmitten der Finsternis für uns auf.“ – „Jesus, dein Licht füll dies Land mit des Vaters Ehre.“ – „Verkündiget unter den Völkern sein Tun.“ – „Hilf, dass auch wir für das Evangelium Zeugnis ablegen.“ – „In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten.“

Nach der Messe können wir Jesus auf vielfältige Weise begegnen. In der von Kerzenlicht beschienenen Monstranz ist er unter uns: „Jesus, du Licht der Welt.“ Manche nutzen den Abend für ein Gespräch oder eine Beichte, einige schreiben ihre Anliegen auf, viele lassen sich mit einem Wort Gottes beschenken und zünden Kerzen an: „Herr, lass mein Dunkel vergehen, sei mein Licht!“ In dieser Stunde erklingt Musik von der Empore. Querflöte, Gitarre und Orgel wechseln sich ab, mal mit Gesang, mal ohne, und schaffen eine wunderbare Atmosphäre in der Kirche.

Beim feierlichen Abschluss steigt noch einmal Weihrauch auf. „Behüte uns in dieser Nacht durch deine große Güt und Macht.“ Der eucharistische Segen beschließt diese Jesusnacht. „Du lässt den Tag, o Gott, nun enden.“

Danke, Gott, für diesen Tag, für diese Jesusnacht. Danke allen, die sie möglich gemacht haben. Danke allen, die mitgefeiert haben!

Michael Recke