Jesusabend: Wortgottesdienst

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

 

Erste Lesung

Lesung
   aus dem Buch Exodus.

In jenen Tagen
   dürstete das Volk nach Wasser
und murrte gegen Mose.
Sie sagten:
   Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt,
um mich und meine Söhne und mein Vieh
   vor Durst sterben zu lassen?
Mose schrie zum HERRN:
   Was soll ich mit diesem Volk anfangen?
Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.

Der HERR antwortete Mose:
Geh am Volk vorbei
   und nimm einige von den Ältesten Israels mit;
nimm auch den Stab in die Hand,
   mit dem du auf den Nil geschlagen hast,
und geh!
Siehe,
dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen.
Dann schlag an den Felsen!
Es wird Wasser herauskommen
   und das Volk kann trinken.

Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.

Den Ort nannte er Massa und Meríba, Probe und Streit,
weil die Israeliten gehadert
   und den HERRN auf die Probe gestellt hatten,
indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?

Wort des lebendigen Gottes. - Dank sei Gott.

Antwortpsalm

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

Kommt, lasst uns jubeln dem HERRN, *
jauchzen dem Fels unsres Heiles!
Lasst uns mit Dank seinem Angesicht nahen, *
ihm jauchzen mit Liedern!

Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, *
lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserm Schöpfer!
Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, *
die Herde, von seiner Hand geführt.

Würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /
Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, *
wie in der Wüste am Tag von Massa!
Dort haben eure Väter mich versucht, *
sie stellten mich auf die Probe und hatten doch mein Tun gesehen.

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

Zweite Lesung

Lesung
   aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Gerecht gemacht aus Glauben,
   haben wir Frieden mit Gott
   durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Durch ihn haben wir auch im Glauben
   den Zugang zu der Gnade erhalten,
   in der wir stehen,
und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen
   durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Denn Christus ist,
   als wir noch schwach waren,
   für die zu dieser Zeit noch Gottlosen
   gestorben.
Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben;
vielleicht wird er jedoch
   für einen guten Menschen sein Leben wagen.

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,
   dass Christus für uns gestorben ist,
   als wir noch Sünder waren.

Wort des lebendigen Gottes. - Dank sei Gott.

Ruf vor dem Evangelium

Lob dir, Christus, König und Erlöser!

Herr, du bist der Retter der Welt.
Gib mir lebendiges Wasser, damit mich nie mehr dürstet.

Lob dir, Christus, König und Erlöser!

Evangelium

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
   kam Jesus zu einer Stadt in Samárien, die Sychar hieß
   und nahe bei dem Grundstück lag,
   das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte.
Dort befand sich der Jakobsbrunnen.
Jesus war müde von der Reise
   und setzte sich daher an den Brunnen;
es war um die sechste Stunde.

Da kam eine Frau aus Samárien, um Wasser zu schöpfen.
Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!
Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen,
   um etwas zum Essen zu kaufen.

Die Samaríterin sagte zu ihm:
   Wie kannst du als Jude
   mich, eine Samaríterin, um etwas zu trinken bitten?
Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samarítern.

Jesus antwortete ihr:
Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht
   und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!,
   dann hättest du ihn gebeten
und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß
und der Brunnen ist tief;
woher hast du also das lebendige Wasser?
Bist du etwa größer als unser Vater Jakob,
   der uns den Brunnen gegeben
   und selbst daraus getrunken hat,
   wie seine Söhne und seine Herden?

Jesus antwortete ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;
wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
   wird niemals mehr Durst haben;
vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe,
   in ihm zu einer Quelle werden,
   deren Wasser ins ewige Leben fließt.
Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser,
   damit ich keinen Durst mehr habe
   und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!
Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet;
ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

Jesus sprach zu ihr:
   Glaube mir, Frau, die Stunde kommt,
   zu der ihr weder auf diesem Berg
   noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
Ihr betet an, was ihr nicht kennt,
wir beten an, was wir kennen;
denn das Heil kommt von den Juden.
Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
   zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden
   im Geist und in der Wahrheit;
denn so will der Vater angebetet werden.
Gott ist Geist
und alle, die ihn anbeten,
   müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Die Frau sagte zu ihm:
   Ich weiß, dass der Messias kommt,
   der Christus heißt.
Wenn er kommt,
   wird er uns alles verkünden.

Da sagte Jesus zu ihr:
   Ich bin es, der mit dir spricht.

Aus jener Stadt kamen viele Samaríter zum Glauben an Jesus.
Als die Samaríter zu ihm kamen,
   baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben;
und er blieb dort zwei Tage.
Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn
   aufgrund seiner eigenen Worte.

Und zu der Frau sagten sie:
   Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir,
   denn wir haben selbst gehört
und wissen:
   Er ist wirklich der Retter der Welt.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. - Lob sei dir, Christus.

Glaubensbekenntnis: Gotteslob 792

Ich glaube an den Vater, den Schöpfer dieser Welt,
der uns mit seiner Liebe in seinen Händen hält.
Er schuf aus Nichts das Leben, den Mensch als Frau und Mann:
die Krone seiner Schöpfung, ich glaube daran.

Ich glaub an Jesus Christus, der auf die Erde kam,
der Mensch wie wir geworden, die Sünde auf sich nahm.
Er ist am Kreuz gestorben, doch brach er neue Bahn:
denn er ist auferstanden. Ich glaube daran.

Ich glaube an den Geist, den man im Herzen spürt,
der, überall zugegen, uns Gottes Wege führt.
Er wird die Welt verwandeln und treibt uns weiter an,
in Gottes Sinn zu handeln, ich glaube daran.

Ich glaube an Gemeinschaft mit Gott als Fundament.
Ich glaube an die Liebe, die einigt, was uns trennt.
Wir werden auferstehen, wie Christus es getan:
die Schuld wird uns vergeben. Ich glaube daran.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, manchmal empfinden wir unser Leben wie eine Reise durch die Wüste. Wir sind müde und erschöpft, wie ausgetrocknet und am Verdursten. Da bietest du uns wie der Frau am Jakobsbrunnen lebendiges Wasser an. Dafür danken wir und bringen unsere Anliegen vor dich:

  • Lebendiges Wasser - das bedeutet Befreiung und Neuanfang. Wir bitten für alle, die gefangen sind in ihren Ängsten und nicht mehr weiter wissen: Gib ihnen dieses Wasser, Herr.
  • Lebendiges Wasser - das bedeutet Zuwendung und Anerkennung. Wir bitten für alle, die Ablehnung erfahren und sich wertlos fühlen: Gib ihnen dieses Wasser, Herr.
  • Lebendiges Wasser - das bedeutet Aufgabe und Lebensziel. Wir bitten für alle, die den Boden unter den Füßen und die Orientierung verloren haben: Gib ihnen dieses Wasser, Herr.
  • Lebendiges Wasser - das bedeutet Heimat und Geborgenheit. Wir bitten für alle, die nicht zur Ruhe kommen und keine Gemeinschaft haben, die sie trägt: Gib ihnen dieses Wasser, Herr.

Herr Jesus Christus, wir glauben, dass du unseren Lebensdurst stillen kannst. Dafür danken wir dir heute und alle Tage. Amen.